Entstehung des „Entdeckertages“
In Rheinland-Pfalz entschied man sich zunächst für die Einrichtung eigener Klassen für Hochbegabte an Gymnasien. 2003 startete die erste Hochbegabten-Klasse in Kaiserslautern. Inzwischen bieten auch je ein Gymnasium in Mainz, Trier und Koblenz eigene Hochbegabten-Klassen an. Zuvor hatte man Erfahrungen mit Hochbegabten-Klassen im Projekt "Begabtenförderung an Gymnasien durch Schulzeitverkürzung" - kurz: "BEGYS" - gesammelt. Speyer startete 1991 den ersten Modellversuch. Derzeit gibt es insgesamt 13 "BEGYS"-Projektklassen in Rheinland-Pfalz.
Für Grundschüler setzt man dagegen mit den so genannten "Entdeckertagen" auf die Formel Regelschule plus Zusatz-Förderung. Hochbegabten Mädchen und Jungen wird Projekt-Arbeit angeboten, die über die regulären Unterrichtsstoff hinausgeht. Seit 2004 wurden zunächst an der Grundschule Zweibrücken-Mittelbach einmal pro Woche Kinder aus 13 Grundschulen und aus Kindertagesstätten unterrichtet. Seit Herbst 2007 wird nach diesem Modell auch in Neustadt, Niederbrombach, Brohl und Ellenz-Poltersdorf gefördert. Dieses Angebot wurde auf insgesamt 16 Grundschulen ausgebaut.
Ein wichtiger Aspekt, der bei den „Entdeckertagen“ Beachtung finden soll, ist, dass hochbegabte Kinder keine homogene Gruppe darstellen: Jedes Kind kann ganz individuelle Begabungsschwerpunkte aufweisen (im verbalen oder mathematischen Bereich), das es von anderen hochbegabten Kindern unterscheidet. Für die betreuenden Lehrkräfte ist dies eine echte Herausforderung.